Das Coronavirus bestimmt mittlerweile auch in Kolumbien den Alltag der Menschen. Seit dem 16. März sind bereits die Schulen wie das Colegio de las Aguas geschlossen. Die Schule hat daraufhin auf virtuellen Unterricht umgestellt und es bleibt offen, wann der Unterricht regulär weitergehen kann. Die Idee, die Sommerferien vorzuziehen, wurde vom kolumbianischen Bildungsministerium letztendlich nicht umgesetzt.
In Kolumbien wurde bis zum 28.03.2020 608 Personen positiv auf das Coronavirus getestet – davon 83 in der Region Valle del Cauca, zu der auch Cali und Montebello zählen. Mittlerweile wurde auch das öffentliche Leben stark eingeschränkt. Nur eine Person jeder Familie darf sich für Einkäufe, wichtige Bankgeschäfte oder aus gesundheitlichen Gründen in der Öffentlichkeit bewegen. Der Straßenverkehr ist um 90 Prozent zurückgegangen.
Insbesondere einkommensschwache Familien mit informeller Arbeit stehen bei fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten vor großen Schwierigkeiten. Viele Personen aus Montebello und auch Eltern aus dem Colegio de las Aguas stehen jetzt dieser Herausforderung gegenüber. Fast die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung der Stadt Cali ist informell beschäftigt und einkommensschwache Randgebiete wie Montebello sind besonders betroffen.
Die Stadtverwaltung hat daher begonnen, in diesen Gebieten Lebensmittelpakete zu verteilen, die unter anderem Reis, Mehl und Linsen enthalten und neben einkommensschwachen Familien auch für Personen über 70 Jahre vorgesehen sind, damit diese ihr Haus nicht zum Einkaufen verlassen müssen. An insgesamt 400 Orten sollen in Kürze frisch zubereitete Mahlzeiten verteilt werden. In Montebello gibt es einige Familien, die ihren Nachbarn in dieser schwierigen Situation mit Lebensmitteln aushelfen. Wir hoffen, dass auch die Unterstützungsleistungen aus Cali bald den Ort erreichen.