Am 25. Mai wird in Montebello jährlich an den gewaltsamen Tod einer älteren Dame aus der Gemeinde erinnert, die unserer Partnerschule sehr nahe stand. Stellvertretend steht dieser Tag der Erinnerung für alle Opfer der Gewalt, die in dem Vorort der Stadt Cali auch weiterhin ein Problem darstellt. Der Friedensmarsch in Montebello ist nicht nur Erinnerung, sondern auch ein Zeichen. Ein Zeichen gegen die Gewalt und für Frieden und Hoffnung für die gesamte Gemeinde.
Ausgehend vom Colegio de las Aguas nehmen häufig auch weitere Schulen aus der Gegend am Friedensmarsch teil. Die Kinder und Jugendlichen ziehen zu diesem Anlass weiße T-Shirts als Zeichen des Friedens an. Jeder trägt dabei eine Kerze oder Laterne. Vor dem Anzünden der ersten Kerze wird eine Botschaft gesprochen und von der ersten Kerze aus werden die anderen Lichter entzündet. Es gibt auf dem Weg stets Orte der Erinnerung, an denen einige Worte gesprochen werden oder teilweise Musik gespielt wird. Abgesehen von den Zwischenstationen ist der Friedensmarsch leise und andächtig.
Der folgende Text ist eine der Botschaften, die in diesem Jahr vorgetragen wurden:
„Der Frieden ist so wichtig, wie die Luft, die wir atmen. Wir sehen ihn nicht, aber er umgibt uns. Er ist in jeder Geste, jeder Umarmung, jedem Blick und in jedem Wort. Er begleitet uns über unser ganzes Leben.
Was gibt uns der Frieden? Viel – aber wir können ihn nicht essen, nicht sehen, nicht riechen und doch in unserem Inneren spüren. Der Frieden gibt uns Ruhe, Glück und Sicherheit. Damit das so ist, müssen wir für sein Dasein arbeiten.“