Von Felipe Hernandez
Felipe Hernandez war einer der ersten Schüler des Colegio de las Aguas. Heute absolviert er mit der Unterstützung von Montebellos Kinder e.V. ein Studium der Buchhaltung und Verwaltung in Cali. In seinem Beitrag zu unserer Rubrik „Meine Geschichte“ erzählt er uns von seinen Erinnerungen an die Schulzeit:
„Diese kleine Geschichte begann 2004 – wenn ich mich richtig erinnere – dem Jahr, in dem ich das erste Mal zur Schule ging.
Es war in dem großen Colegio de las Aguas, dem Ort, an dem ich die besten Jahre meines Lebens verbrachte. Momente, von denen du dir manchmal wünschst, dass sie sich wiederholen könnten.
Aber ja: ab diesem Moment fing ich an, einige sehr angenehme Erfahrungen an diesem Ort zu machen: meine ersten Noten, meine ersten Freunde und auch meine ersten Fußballspiele, die auch der Grund waren, weshalb ich mich jeden Morgen mit besonderer Freude auf den Weg in die Schule machte. Der Fußball war mein Traum in dieser Zeit und die Schule mein Lieblingsort. Ich konnte anfangen zu lernen und mich auf den längsten Weg des Lebens machen – die Bildung.
Der Schulhof war umgeben von Palmen und Steinen, die oft genug als Tore herhalten mussten, wenn wir gegen die Jungs aus den anderen Klassen Fußball spielten. Die Freitage im Schwimmbad, der Pausensnack und unendlich viele Aktivitäten, die in der Schule für uns vorbereitet wurden – das waren Momente, die uns die Schulzeit mit Freude gefüllt haben – nicht nur für mich, sondern auch für meine Geschwister und alle anderen Schüler. Diese Schule war anders, aaaah und wie könnte ich die Weihnachtsgeschenke vergessen, ein Segen für uns alle, denn es waren schwierige Zeiten.
Die besten Lehrer, die ich je hatte, waren auf dieser Schule. Sie waren eine Unterstützung, Hilfe und wie eine zweite Familie, die sich um dich sorgte. Die Lehrerinnen Diana, Simona, Sandra, Lucia, Patricia und der Lehrer Jackson – wie könnte ich ihn vergessen, hat er mir doch beigebracht, zu schwimmen. Nicht nur die Lehrer waren große Persönlichkeiten, auch die Damen aus dem Schulrestaurant, die uns immer den übrig gebliebenen Reis aus dem Topf kratzen ließen… Ach Gott! Was für schöne Zeiten.
Wir hatten die Möglichkeit an dem Ort zu sein, wo das Colegio auch jetzt ist, allerdings ohne die Infrastruktur von heute. Damals ging es gerade erst los. Das schönste an diesem Ort war einfach alles. Ja, so ist es, es gab nichts schlechtes, denn wir waren umgeben von Bäumen, die Natur überall und welchem Kind gefällt die Natur nicht?
In den Pausen machten wir aus dem Haupteingang ein Fußballfeld und wir fühlten uns, als würden wir das Finale der UEFA Champions League spielen. Nicht zu vergessen ist auch das Schwimmbad weiter oben in der Schule, das unser Fußballtempel war. So habe ich meine Jahre in der Schule verbracht – zwischen langen Mathe-Klassen, Englisch (mein Favorit) und den Pausen, die auf der Jagd nach Toren immer zu kurz waren.
Es sind mittlerweile viele Jahre vergangen, aber ich erinnere mich oft an diese Zeit, in der meine einzige Sorge war, das Schuljahr zu bestehen und in all den Pausen Tore zu schießen.“