Laura Sofía Erazo ist eine der Absolventinnen des Colegio de las Aguas Montebello und nimmt außerdem am universitären Stipendienprogramm des Vereins Montebellos Kinder teil. Sie befindet sich derzeit im sechsten Semester ihres Psychologiestudiums an der Universität Santiago de Cali und hatte seit dem letzten Semester die Möglichkeit, ihre Praktika in den Fächern “Psychologische Theorie und Humanismus” sowie “APH” (präklinische Versorgung) zu beginnen.
In Fach Psychologischer Theorie nutzte der Dozent während des Semesters Kunst, Malerei und Dramatisierung, um Situationen des realen Berufslebens mit den Student*innen zu üben. Dabei simulierten sie in Rollen zwischen Patient (Kind) und Psychologe die häufigsten Herausforderungen und lernten, wie sie aus ihrer beruflichen Rolle heraus auf einen Prozess reagieren. Die Student*innen verwendeten dafür unterschiedliche Techniken, wie das Malen mit ihren Füßen oder sensorische Aktivitäten mit Ton, um Emotionen in ihnen auszulösen, diese zu spüren und sie den Patienten in kurzen Worten anhand der geschaffenen Texturen und Figuren zu erläutern. So werden während des gesamten Semesters Aktivitäten durchgeführt, die angenehme Erfahrungen ermöglichen und tiefgehende Lernprozesse anregen können.
Im APH-Fach wurde derweil eine noch realitätsbezogenere Dynamik gehandhabt. Studierende ab dem 5. Semester absolvieren ihre Praktika mit Studierenden aus den ersten Semestern. So wurden beispielsweise drei geplante Termine mit Jugendlichen ab dem 1. Semester des Psychologiestudiums durchgeführt. Bei diesen aufeinanderfolgenden “Sprechstunden” führten sie zunächst beim ersten Termin Eisbrecher-Aktivitäten durch, um Vertrauen bei „den Patienten“ zu schaffen und sie bei einem zweiten Termin leichter für das Teilen ihrer Erfahrungen zu motivieren. Beim besagten zweiten Treffen gingen sie dann bereits auf die Problemstellung ein. Die Studierenden wählten hierfür die am häufigsten auftretende Problematik aus, nämlich den täglichen Stress der Menschen, sei es bei der Arbeit, im Beruf, in der Familie oder anderswo. Beim letzten Termin wurden schließlich Maßnahmen ergriffen, um den Stresspegel der Patienten zu reduzieren. Auf diese Weise lernten sie neue Wege zur Behandlung realer und häufiger Fälle in ihrem Beruf kennen.
Laura erzählte uns, dass diese praktischen Erfahrungen ihr geholfen haben, sich mehr und mehr in ihren Beruf zu verlieben und vertieft mit ihrer akademischen Laufbahn in Berührung zu kommen. Außerdem bestätigte sie uns, dass sie sich bei ihrer Berufswahl nicht geirrt habe. Sie sucht nun auf freiwilliger Basis engagiert nach einem Platz im Rahmen des Programms „Educación para la Vida” (Bildung fürs Leben), das vom Verein “Semillas de Arte” umgesetzt und vom Verein “Montebellos Kinder” finanziert wird. Ihr großes Ziel ist es dabei, die Kinder ihrer Gemeinde, welche die Grundlage unserer Gesellschaft bilden, zu unterstützen und so ihr Wissen zum Nutzen aller in die Praxis umsetzen zu können.