Maria Eugenia Guampe ist eine ehemalige Schülerin des Colegio de las Aguas, die jetzt von unseren Partnerorganisationen vor Ort als Kandidatin für ein Stipendium vorgeschlagen wurde. Wie schon unser erster Stipendiat, Cristian Jefferson, wechselte sie nach der fünften Klasse die Schule, da das Colegio de las Aguas damals nur eine Grundschule war. Sie war eine stets fleißige und gute Schülerin, die sich auch nach ihrer Schulzeit stets weiterbilden wollte. Wie Maria Eugenia in ihrer Selbstvorstellung erzählt, ist es ihr großes Ziel, Rechtswissenschaften an der renommierten Universität Santiago de Cali zu studieren.
Das Studium dauert fünf Jahre und kostet 160 Euro im Monat (Semestergebühren).
Hier stellt sich Maria Eugenia vor:
„Mein Name ist Maria Eugenia Guampe und ich bin 24 Jahre alt. Schon als Kind lebte ich mit meinem Vater, meiner Mutter und sieben Geschwistern in Campoalegre, einem Dorf in der Nähe von Montebello. Als ich fünf Jahre alt war, ist mein Vater bei einem Verkehrsunfall gestorben. Nach einem schwierigen Jahr schaffte es meine Mutter, unsere Familie emotional und finanziell zu stabilisieren. In dem ersten Jahr gingen wir nicht zur Schule und lebten bei meiner Großmutter, die sich um uns kümmerte, während meine Mutter arbeitete. Damals erzählte ihr eine Freundin von der Schule Colegio de las Aguas, die ihre Türen für Menschen mit begrenzten Mitteln öffnete. Dort begannen meine Geschwister und ich zur Schule zu gehen und ich konnte mich immer als gute Schülerin auszeichnen. Leider war die Schule damals nur eine Grundschule, sodass ich mein Abitur im Jahr 2014 an einer anderen Schule ablegte. Eine der lohnendsten Erfahrungen und besten Erinnerungen, die ich habe, war definitiv meine Zeit am Colegio de las Aguas. Ich habe das Gefühl, dass die Lehrer dieser Zeit mein Leben für immer geprägt haben.
Während meines letzten Jahres in der Schule begann ich als Kellnerin zu arbeiten und führte diese Arbeit auch nach der Schulzeit fort. Im Jahr 2016 habe ich begonnen, Pädagogik zu studieren, doch nach dem dritten Semester konnte ich Arbeit und Studium nicht mehr unter einen Hut bringen und musste das Studium beenden. Anschließend fand ich eine Stelle als Assistentin der Finanzbuchhaltung, die es mir erlaubte, ein Psychologie-Studium an der Katholischen Universität Calis zu beginnen. Leider musste ich auch dieses Studium pausieren, als ich im vergangenen November meine Arbeit verlor.
Gegenwärtig lebe ich mit einer meiner Schwestern und meinen beiden Neffen in Terrón Colorado, einem Nachbarbezirk von Montebello. Ich habe mich entschieden, bei meiner Schwester zu leben, weil ihr Mann vor fast einem Jahr gestorben ist und sie seitdem eine sehr komplizierte emotionale Situation durchlebt hat. Im Dezember gründeten wir ein Familienunternehmen, das frittierte Snacks verkauft. Ich unterstütze mittlerweile nur noch, weil ich vor fünf Monaten eine Stelle als kaufmännische Beraterin in einer Kanzlei begonnen habe.
Früher gefielen mir immer die Studiengänge Psychologie und Jura. Durch meine Erfahrungen im Psychologie-Studium und insbesondere meine derzeitige Tätigkeit habe ich festgestellt, dass Jura das Fach ist, das am besten zu mir passt. Mein Traum ist es, die Rechtswissenschaften zu studieren.“