Hilan ist unser nächster Kandidat für unser Stipendienprogramm, nachdem er im Bewerbungsprozess in Montebello von unseren Partnerorganisationen ausgewählt wurde. Er hat im Jahr 2021 sein Abitur im Colegio de las Aguas gemacht.
Das Studium dauert fünf Jahre, kostet 180 Euro im Monat (Semestergebühren) und wird mit zwei Teilpatenschaften gefördert.
Hier stellt sich Hilan vor:
„Mein Name ist Hilan Eduardo Alegria Yate, ich wurde am 23. August 2004 geboren und bin 17 Jahre alt. Ich lebe mit meinen Eltern Luis Eduardo und Diana Patricia sowie meiner jüngeren Schwester Ashlie zusammen. Ashlie ist 16 Jahre alt und ebenfalls Schülerin am Colegio de las Aguas Montebello, mein Vater ist Taxifahrer und meine Mutter kümmert sich um den Haushalt, vor allem um meine Schwester, die mit beidseitigem konduktiven Gehörverlust geboren wurde, was einer schlechten Ohrbildung gleichkommt (sie wurde ohne beide Ohren geboren).
Vor siebzehn Jahren kamen meine Eltern nach Montebello, weil sie auf der Suche nach einem günstigen Haus waren, denn ich war gerade geboren worden und sie lebten in der Stadt und zahlten Miete.
In den ersten Schuljahren besuchte ich das Institut für blinde und gehörlose Kinder im Rahmen eines Inklusionsprogramms zusammen mit meiner Schwester Ashlie, die wegen ihres Hörvermögens an einem der Programme teilnahm. Für meine Mutter und uns war es jedoch sehr schwierig, den ganzen Tag von zu Hause weg zu sein und manchmal erst sehr spät nach den medizinischen Untersuchungen, Therapien oder anderen Verpflichtungen meiner Eltern nach Montebello zurückzukehren. Meine Mutter machte sich auf die Suche nach einer neuen Schule, in der wir gemeinsam lernen und den gleichen Stundenplan haben konnten, und dank sehr guter Empfehlungen von Nachbarn kamen wir auf das Colegio las Aguas, das uns auch deshalb gefiel, weil es eine Schule mit Inklusion war. Ich erinnere mich, dass mir bei meiner Ankunft am besten gefiel, dass ich mich frei fühlte, dass es so viel Platz gab und die Klassenräume offen waren, dass es zwar Regeln gab und die Lehrer sehr aufmerksam auf uns achteten, dass ich mich aber frei fühlte, dass ich mich sehr gut konzentrieren konnte und dass ich Frieden und Ruhe hatte.
In den Nachmittags-AGs habe ich mich mit Schmuck, Musik, Zeichnen, Malen und Tanzen beschäftigt und habe in den letzten Jahren an Schulpräsentationen und sogar am künstlerischen Abend teilgenommen, außerdem bin ich sehr gut in Mathematik. Meine Hobbys sind Englisch, das ich mir autodidaktisch beibringe, und Videospiele, wobei ich immer nach dem Hintergrund eines jeden Spiels suche, um zu sehen, wie es gestaltet und ausgearbeitet ist. Ich baue gerne Lego und erforsche die Wissenschaft.
Ich träume davon, Mechatronik zu studieren, das ist mir schon seit meiner Kindheit klar. Ich gehöre zu denjenigen, die glauben, dass die Zukunft in den Händen neuer Technologien liegt, und ich möchte ein Teil davon sein und meine Spuren in der technologischen Entwicklung hinterlassen. Ich möchte Lösungen finden, mit denen ich die Lebensqualität von Personen mit Behinderungen wie meiner Schwester verbessern kann. Sie wurde oft gehänselt und darunter gelitten. Meine Schwester ist definitiv meine Inspiration und Motivation, um meinen Traum zu erreichen und in der Robotik aktiv zu werden.
Da es sehr teuer ist, die Mechatronik zu studieren, möchte ich zunächst Systemtechnik studieren und dabei unter anderem das Programmieren lernen und damit den ersten Schritt in Richtung Robotik gehen. Anschließend möchte ich berufsbegleitend weiter lernen.“