Von Emperatriz Guerra
Emperatriz Guerra arbeitet bereits seit zwölf Jahren in der Küche des Colegio de las Aguas Montebello. Sie bereitet das Mittagessen und die Pausensnacks für etwa 250 Kinder vor und zählt zu den wenigen Mitarbeitern, die die ganze Entwicklung der Schule seit der Gründung begleitet haben. Hier erzählt sie uns von ihren Erfahrungen:
„Vor zwölf Jahren haben wir am ersten Standort der Schule, einem Schwimmbad, mit dem Schulrestaurant begonnen. Wir hatten dort nur einen sehr kleinen Raum, den wir so angepasst haben, dass wir die 48 Schüler empfangen konnten, die in der Zeit hier zur Schule gingen. Bevor wir diesen Raum eingerichtet hatten, mussten wir noch bei einer Nachbarin kochen und mithilfe der Kinder die Töpfe zur Schule bringen. Dabei mussten wir sogar einen kleinen Bach durchqueren, aber trotzdem hat es besonders den großen Kindern gefallen, uns zu unterstützen und sie wussten auch, dass sie dadurch am Ende eine größere Portion erhalten würden.
Nach etwa zwei Jahren sind wir in ein Landhaus namens „die Einsamkeit” umgezogen und auch dort hatten wir keine Küche. Es war eigentlich nur ein sehr kleines und sehr altes Haus und wir mussten einen Raum so einrichten, dass wir die Zutaten und Küchengeräte dort unterbringen konnten. Mithilfe der Schüler und ihrer Eltern konnten wir eine kleine Waschecke zum Säubern der Teller installieren.
Einige Zeit lang mussten wir die Kinder sogar bitten, ihre Teller, Tassen und Besteck dreckig mit nach Hause zu nehmen, da wir nicht genug Wasser hatten. Da sie aber oft ihre Teller in den Taschen vergessen haben, war das auch keine langfristige Option und letztendlich haben wir Teller für die Schule gekauft.
In dem alten Haus hatten wir nicht ausreichend Tische für alle Schüler, doch die Kinder hatten kein Problem damit und suchten sich einen Platz in der Nähe des Hauses, auf dem Boden oder am Rand des alten und kaputten Schwimmbeckens. Nach einigen Monaten hat der damalige Lehrer Japxon einige sehr einfache Tische entworfen, damit es die Kinder etwas gemütlicher hatten.
Nie kam es vor, dass Essen verschwendet wurde, denn die Kinder warteten darauf, dass ich mit meiner Kollegin die Reste austeilte, die sich am Boden der großen Töpfe befanden. Es waren viele Jahre sehr harter Arbeit, in denen wir lange in sehr kleinen Räumen auskommen und manchmal für 110 Schüler auf einem kleinen Herd kochen mussten. Die Geduld, das Engagement und die Mitarbeit vieler Personen und Organisationen haben aber letztendlich Früchte getragen:
Mit dem Bau des “Schmetterlings”, dem heutigen Schulrestaurant, gab es sowohl für uns, als auch für die Schüler einen großen Wandel in der Annehmlichkeit der Küche. Zugleich konnten wir die Lehrwerkstatt Gastronomie beginnen und einen Lehrer einstellen, der für eine bessere Ernährung der Kinder sorgen konnte. Heute haben wir ausreichend Platz sowie genug Stühle und Tische für alle Klassen. Durch die Unterstützung eines örtlichen Rotary Clubs wurde die Küche ausgezeichnet ausgestattet und hat alle nötigen Geräte und Arbeitsmittel um für mehr als 300 Personen zu kochen.
Heute sorgen wir für das Mittagessen von etwa 250 Schülern und ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die mir hier von Beginn an gegeben wurde und den Prozess den ich erlebt habe. Wir haben vielen Kindern unserer Gemeinde neue Träume für ihr Leben ermöglicht.“