Junge Menschen, die als Opfer oder auch als Täter von Gewalt erfahren haben, sind die Teilnehmenden, an die sich Kunsttherapeut Diego Posada mit seinen Aktionen richtet. Im Rahmen des Projekts „Transforming the circle of violence“ am Hospital Universitario del Valle arbeitet er solche Gewalterfahrungen mit Opfern und Akteuren auf. Durch die Technik des Narrative Painting erarbeiten die jungen Patient*innen durch mündliche Erzählung in Verbindung mit Live-Malerei ihre Geschichten und entwerfen die Verwirklichung ihres Lebensprojektes.
Die Kunsttherapeutin nutzte das Motiv des Himmels, um den Willen und den Wunsch der Gedanken abzubilden, die jede*r der Jugendlichen darüber hat, was sie in ihrem Leben erreichen wollen.
Einer der anwesenden Jugendlichen schilderte, wie schwierig es manchmal ist, ein Lebensprojekt zu verwirklichen. Die aktive und bewusste Lebensgestaltung setzte bestimmte Tugenden voraus und oft fehlen hierzu das Wissen und Bewusstsein. Ein anderer Jugendlicher berichtete, dass das soziale Umfeld, in dem er lebt, sehr schwierig sei, und damit nachteilig, um seine Lebensträume zu verwirklichen. Auf der Grundlage dieser Überlegungen malte Diego Posada eine wüste und widrige Umgebung, mit der sich die Jugendlichen befassen und die sie mit Mut, Ausdauer und Beständigkeit durchqueren und überwinden sollten.
Sehr dankbar und motiviert entdeckten die Jugendlichen, dass diese künstlerische Aktivität es ihnen erlaubte, klarer und anschaulicher über ihren Lebensentwurf nachzudenken. Einige von ihnen taten sich zusammen, um eine Geschichte von einem Moment des Scheiterns bis zur Darstellung eines Erfolgserlebnisses und des Friedens zu entwickeln. Schnell stellten sie fest, dass es immer eine Gelegenheit gibt, individuelle Tugenden und Fähigkeiten einzusetzen, und, dass es elementar ist einen Lebensentwurf als Ziel vor Augen zu haben. Nur dann haben sie eine Chance, ihr Leben aktiv nach ihren Vorstellungen zu gestalten.