Im Rahmen unserer Projekte Magical Hearts und Magical Ears findet regelmäßig ein Austausch und Wissenstransfer zwischen Spezialisten aus Deutschland und Kolumbien statt. Als einer der ersten kolumbianischen Ärzte kam im Juni 2014 der Hals-Nasen-Ohren Arzt Dr. Gustavo Cuello für drei Wochen nach Marburg, um am dortigen Universitätsklinikum zu hospitieren. Im Juli 2016 haben wir ihn in Cali getroffen, als er ein Kind aus der Schule Colegio de las Aguas auf ehrenamtlicher Basis untersucht hat. Diese Untersuchungen von Kindern aus mittellosen Familien sind Teil der Vereinbarung mit den Ärzten, deren Besuch in Deutschland wir finanzieren.
Dr. Cuello hat uns bei unserem Treffen von seinem Aufenthalt und den Erfahrungen aus Deutschland erzählt:
„Ich habe von der Arbeit des Vereins Montebellos Kinder über Dr. Madrid [aus dem Projekt Magical Hearts] erfahren und habe mich sehr für das Programm Mimhos interessiert, in dem Kinder und ihre Familien bei Krankenhausaufenthalten begleitet werden. Damals war ein Spezialist aus Deutschland zur Behandlung eines Jungen mit Herzproblemen in Cali. Dabei entstand die Idee, durch den Austausch ein anderes System, Arbeits- und Denkweise sowie andere Technologien kennenzulernen. Wir verpflichten uns gleichzeitig dazu, Kindern aus mittellosen Familien zu helfen. Auch wenn die Gesundheitsversorgung in Kolumbien fast komplett ist, gibt es ein paar Fälle, in denen es nötig ist. Diese Kinder kommen zum Beispiel aus entlegenen Gebieten des Landes.
Als ich im Sommer 2014 für drei Wochen in Marburg war, war es interessant die unterschiedliche Infrastruktur sowie Arbeits- und Denkweise zu sehen. In der Arbeit im Klinikum wurden für viele Sachen Protokolle verwendet, die wir hier nur teilweise haben. Ich habe in der ersten Woche das Krankenhaus kennengelernt und in einer akademischen Aktivität die Dokumentation von verschiedenen Fällen von Herzoperationen untersucht. In der zweiten und dritten Woche habe ich Operationen begleitet. Die Zeit in Deutschland war sehr produktiv und die Möglichkeit auf Englisch mit den deutschen Ärzten zu sprechen, war sehr interessant.“