Eine regelmäßige Teilnehmerin der Kunst-Workshops im MIMHOS-Programm heißt Emily. Sie ist erst drei Jahre alt und musste bereits öfter Zeit in der Universitätsklinik von Cali verbringen, wo sie aufgrund einer Krümmung der Wirbelsäule in Behandlung ist. Emily redet bereits flüssig und ist bei den Mitarbeiter*innen der Klinik als freudiges Kind bekannt. Stets nimmt sie dort das Angebot der künstlerischen Betätigung mit viel Enthusiasmus wahr.
Sobald Emily erfährt, dass der Kunst-Workshop stattfindet, setzt sie sich auf einen Stuhl und wartet darauf, dass es losgeht. Sie ist sehr aufgeweckt und fragt mit lauter Stimme, was wir machen werden: „Was malen wir heute? Womit malen wir?“ Egal ob mit dem Pinsel, einem Schwamm oder den Fingern – ihre Begeisterung ist immer groß. Ihre Kreativität ist bereits ausgeprägt und mit Farben, Ton, Sägespänen und Stempeln erschafft sie neue Formen und Figuren.
Die Mutter des Mädchens hat mir erzählt, dass Emily oft nach dem Kunst-Workshop fragt, da es für sie ein Moment der Leichtigkeit und der Freude ist, der sie die Stille und Langeweile der Behandlungen und ihres Zimmers vergessen lässt. Sie nutzt die Zeit des Workshops voll aus und lässt sich auch nicht durch die Spielzeuge ablenken, die in diesem Saal stehen.