„Mein Name ist Anyelo und ich bin in der 9. Klasse des Colegio de las Aguas. In den letzten zwei Jahren war ich in der AG Stricken und habe dort Häkeln gelernt. Ich mochte diese Technik sehr und in diesem Jahr habe ich angefangen, eine Geschäftsidee daraus zu entwickeln. Ich stelle kleine Taschen in verschiedenen Größen und Farben her. Obwohl ich bereits zwei Jahre gelernt hatte, war es eine Herausforderung für mich, da ich merkte, dass es viele Formen des Strickens gibt. In meiner Freizeit habe ich mein Wissen daher mit der Hilfe von Youtube erweitert.
Bisher habe ich drei Rucksäcke auf Bestellung gemacht, wobei mich meine Eltern beim Thema Budget unterstützt haben, um einen Preis für jedes Produkt festzulegen, der meine Zeit und Anstrengungen in der Herstellung berücksichtigt. In diesem Jahr wurde die Strick-AG bisher nicht angeboten, ich hoffe aber, dass sie bald wieder in das Programm aufgenommen wird.
Ich sehe das Stricken als eine Möglichkeit für meine berufliche Zukunft, weil es etwas ist, das ich sehr mag und mit dem ich mich identifiziere. Es ist mehr als ein Hobby für mich, weil es darüber hinausgeht. In meiner Freizeit und in den Schulpausen nutze ich jede Möglichkeit und arbeite weiter. Derzeit habe ich eine Bestellung für eine weitere große Tasche und sie wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich denke, dass ich irgendwann andere Leute dafür gewinnen kann, ihnen die Technik beizubringen und ein Team zu bilden, das die größere Nachfrage nach Rucksäcken abdecken kann.
Am meisten gefällt mir am Colegio de las Aguas, dass ich es selbst gesucht, gefunden und ausgewählt habe. Nach der fünften Klasse und dem Ende der Grundschule sagte ich meiner Mutter, dass ich in einer ländlichen Schule weiterlernen möchte und begann Optionen zu suchen. Als ich meiner Mutter sagte, dass ich in Montebello zur Schule gehen möchte, unterstützte sie mich und ich wechselte auf diese Schule. Seitdem steht mein Vater jeden Tag um fünf Uhr früh mit mir auf, um mich in die Schule zu fahren. Wir leben im Stadtteil El Bosque von Cali und mein Vater fährt anschließend zurück dorthin, um zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dass ich in zwei Jahren hier mein Abitur machen möchte.“