Normalerweise ist Diego Posada als Kunsttherapeut für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern im Einsatz, die längere Zeit im Krankenhaus verbringen müssen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie in Kolumbien war diese Arbeit allerdings aufgrund der besonderen Hygiene-Vorschriften in den Krankenhäusern nicht möglich.
Im Oktober hat sich für Diego eine Alternative ergeben: In der Universitätsklinik Calis findet ein Programm für Jugendliche statt, die Opfer von Gewalt geworden sind. Dieses Programm hat einen therapeutischen Ansatz, um den Kreislauf der Gewalt in den Problembezirken der Stadt zu unterbrechen. Ein Ansatz, den auch die Kunsttherapie unterstützen kann.
Die Jugendlichen arbeiten in dem Programm an einem Lebensprojekt, einem Ziel für die Zukunft und wie sie dorthin kommen werden. Sie sollen so dem Kontext der Gewalt, Drogenabhängigkeit, Bandenkriminalität entkommen.
Einer der jungen Männer, die an Diegos Kunstworkshop teilnahmen, hat die Zeit genutzt, um sich auf seinen Traum zu konzentrieren, einmal die Stadt New York kennenzulernen. Diesen Traum hat er auch künstlerisch auf das Papier gebracht und dies ist sein Ziel für seine mittelfristige Zukunft.
Ein weiterer Jugendlicher, der Opfer von Gewalt wurde, hat bereits den Prozess der körperlichen Genesung durchlaufen und arbeitet in den Workshops an der emotionalen Heilung. Sein Traum ist es, sich mit dem Friseurhandwerk selbstständig zu machen.