Marlon Andrade geht seit der Vorschule in das Colegio de las Aguas Montebello und ist heute 10 Jahre alt. Vor wenigen Wochen haben wir ihn und seine Mutter in Montebello getroffen. Dabei hat Marlon uns von seiner Schule erzählt:
„Es gefällt mir sehr, dass die Lehrer des Colegio de las Aguas mich gut behandeln und sehr herzlich sind. Besonders gefällt mir Mathematik und auch Fußballspielen mit meinen Freunden. Ich habe zwar keine feste AG, die ich bevorzuge, aber es gefällt mir sehr verschiedene Sachen auszuprobieren. Zuerst war ich beim Theater, dann beim Zeichnen, beim Malen und Schreiben und zuletzt in der AG freies Spielen.
Nächstes Jahr (2016) werde ich in die fünfte Klasse wechseln, auch wenn es dieses Jahr manchmal etwas schwer für mich war. Am Ende habe ich das Jahr erfolgreich abgeschlossen, indem ich vier zusätzliche Abschlussprüfungen gemacht habe.
Wenn ich erwachsen bin, möchte ich gerne Polizist werden.“
Auch Marlons Mutter, Adriana Astaiza, hat uns etwas von der Geschichte ihrer Familie erzählt und erklärt hier die Entwicklung von Marlons linkem Ohr, das zurzeit wiederhergestellt wird:
„Seit drei Jahren wohnen wir in Montebello, nachdem wir zuvor bereits in der Nachbargemeinde Las Palmas gewohnt haben. So besucht Marlon auch schon seit sechs Jahren das Colegio de las Aguas Montebello. 2016 beginnt für ihn die fünfte Klasse. Wir wohnen zusammen mit Marlons Bruder Dayron (14 Jahre) und seinem Stiefvater. Dayron geht in die achte Klasse des Colegio de las Aguas.
Wir wohnten vorher in Nariño (Departamento Cauca). Danach sind wir nach Bogotá gezogen, aber auf der Suche nach günstigeren Wohngegenden sind wir letztendlich in Montebello angekommen. In der Nähe von Montebello haben wir uns zunächst um eine Finca gekümmert. Mittlerweile haben wir ein kleines Grundstück in Montebello gekauft.
Die Entwicklung von Marlons Ohr ist weiterhin schwierig, da die Ärzte anfangs sagten, dass es eine ästhetische Operation sei. Für jeden Schritt zur Wiederherstellung des Ohres musste ich eine tutela einreichen (eine Art einstweilige Verfügung, damit die staatliche Versicherung die Kosten übernimmt). Für jede Kontrolle und jeden Termin müssen wir zunächst diesen Schritt vollziehen. Deshalb dauert der Prozess sehr lange.
Im Februar hat Marlon einen neuen Termin in der Chirurgie. Dort wird untersucht, ob der Knorpel, den sie ihm eingesetzt haben, beim Aufbau des Ohres geholfen hat. Falls nicht, müssten sie ihm weiteren Rippenknorpel entnehmen und damit eine weitere Transplantation machen. Danach müssten wir ein weiteres Jahr warten, um den Prozess abzuschließen. Es fehlen zwei bis drei Operationen.“